Fleckhaus + Wolff
Type Design
Zwei Schriftentwürfe
Willy Fleckhaus gestaltete zwischen 1959 und 1970 das legendäre Lifestylemagazin twen. Ein Charakteristikum der Zeitschrift war die Schmalfette Grotesk, die Fleckhaus in den späten 50er Jahren in einem der vier Bände des Schriftmusterbuchs Lettera von Armin Haab und Walter Haettenschweiler (1933–2014) gefunden hatte und die von dem Schweizer Maler und Grafiker Haettenschweiler entworfen worden war. Fleckhaus verwendete die Schrift weiß auf schwarzem Grund auf den Covern von twen und sehr häufig als Headline in den doppelseitigen Layouts des Magazins.
Carsten Wolff, Aficionado und seit fast dreißig Jahren Forscher an Leben und Werk des deutschen Magazin- und Buchgestalters Fleckhaus, hat die Schrift digitalisiert und dabei in einigen Punkten verfeinert und um neue Zeichen ergänzt. Damit ist sie in zahlreichen Sprachen einsetzbar. Besondere Aufmerksamkeit wurde auf viele Details gelegt, hier nur ein Beispiel: Da die unteren Arme beim E oder L schlanker sind als die Grundstriche, wurden die Satzzeichen ebenfalls in verschiedenen Stärken verfügbar gemacht, damit sie ästhetisch perfekt an das Vorgängerzeichen anschließen.
Als Hommage an den großen Gestalter hat Carsten Wolff sie Fleckhaus genannt. Im Glyphensatz findet sich daher auch ein stark stilisiertes Porträt von Fleckhaus und eine weitere Überraschung.
Dass die Fleckhaus ihr Vorbild in den 1950er Jahren hat, verleugnet sie nicht. Darum hat Carsten Wolff einen weiteren Font in drei Schnitten entworfen, der die Dichte und Schwärze der Fleckhaus beibehält, aber einige stilistische Anpassungen an die Gegenwart vornimmt: Die Schrift ist insgesamt gleichmäßiger in ihrer Form und liefert zahlreiche alternative Glyphen, zum Beispiel für die Buchstaben S, C oder A. Die Enden der Bögen bei S oder C sind in schräg laufenden Winkeln angeschnitten, beim A gibt es eine Glyphe, bei der der Querbalken nicht horizontal, sondern ebenfalls in aufsteigender Form angewinkelt ist.
Links die Fleckhaus, rechts die Wolff: klar zeigen sich die ästhetischen Veränderungen und Modernisierungen der Wolff.
Beide Schriften decken diese Sprachen ab: Albanisch · Bosnisch · Chinesisches Pinyin · Dänisch · Deutsch · Esperanto · Estnisch · Färöisch · Filipino · Finnisch · Flämisch · Französisch · Friesisch · Gagausisch · Hawaiianisch · Irisch · Isländisch · Italienisch · Japanisch (Rōmaji) · Kaschubisch · Katalanisch · Kroatisch · Kurdisch · Lettisch · Luxemburgisch · Maltesisch · Niederländisch · Norwegisch · Polnisch · Portugiesisch · Rumänisch · (Nord-)Samisch · Schemaitisch · Schottisch (Gälisch) · Schwedisch · Slowakisch · Slowenisch · Sorbisch · Spanisch · Tschechisch · Tschetschenisch · Türkisch · Turkmenisch · Ungarisch · Vietnamesisch · Walisisch · Wollonisch · Weißrussisch
Technische Daten Die Fonts sind als OTF-Fonts verfügbar und als WOFF-Fonts für den Einsatz im Web. Die Fleckhaus kostet 29,– Euro, die Wolff mit ihren drei Schnitten 39,– Euro netto. Bestellt werden können die Fonts durch eine E-Mail mit Angabe der zu lizenzierenden Rechner. Bitte geben Sie an, welche/n Font/s für wie viele Rechner Sie lizenzieren möchten (OTF) oder für wie viele Websiteprojekte (WOFF) sie zum Einsatz kommen soll/en.